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3. Akt. 'University managed property...'

Zum Glück ist das englische Volk nicht nur mit zwei einigermaßen großen Banken von oben geschilderter Qualität gesegnet. Dies ließ mir zu Beginn der zweiten Woche meiner kleinen Odyssee doch noch ein wenig Hoffnung. Frischen Mutes reihte ich mich also in die lange Schlange von Studenten ein, es als ein gutes Zeichen ansehend, daß offenbar so viele Andere mit dem selben Problem sich auch für Bank C entschieden hatten. Nach überraschend kurzer Zeit (ich hatte durch das Herumstehen noch nicht ganz wie erwartet 5 Centimeter meiner Körpergröße eingebüßt) stand ich dann vor einer freundlichen Glasscheibe, die die Kommunikation mit der durch sie geschützten Bankangestellten nur wenig behinderte.

Hoffnungsvoll legte ich also wieder meine Dokumente, Letter of Student Status *mit* Bestätigung über meine hiesige Adresse und Personalausweis vor. Der Personalausweis sei soweit in Ordnung, wurde mir mitgeteilt. Der Letter of Student Status sei leider in seiner jetzigen Form nicht akzeptabel, da ich offenbar in einem Haus wohne, das der Universität gehöre (sogenanntes 'University managed property'), dies aber auf dem Letter nirgendwo vermerkt sei. Argumente halfen auch an dieser Stelle nichts. Ich zog also freudig davon und hatte dazugelernt, dass Panzerglas hier in erster Linie wohl nicht nur zum Schutz vor Leuten dient, die Geld mitnehmen wollen. Es hilft auch gegen Kunden, die möglicherweise welches mitbringen.

Die Ereignisse bis zu diesem Zeitpunkt hatten fast dazu geführt, daß ich mein Scheitern sowie meine offenkundige Untauglichkeit für das selbstständige Leben in fremdländischer Umgebung eingesehen, meine Gebühren und Rechnungen hier per Überweisung gezahlt und die dafür anfallenden Kosten inkaufgenommen, und weiterhin glücklich mit meinem Deutschen Konto gelebt hätte - dessen Eröffnung mich im übrigen exakt 30 Minuten und 5 Unterschriften gekostet hat. Bis zu dem Punkt, an dem ich Geld darauf überweisen konnte wohlgemerkt.